Ich umarmte ihn noch ein letztes mal zum Abschied und flüsterte kaum hörbar ein "Ich liebe dich." Dann ging ich ohne noch einmal zurückzusehen durch die Straßen. Ich wollte noch nicht wieder auf den Campus also lief ich ziellos durch die Stadt.

Ich erwiderte ihre Umarmung und strich leicht über ihren Rücken und sah ihr dann etwas nach.
"Ich dich auch," murmelte ich leise als sie weg war

Ich lief eine Weile durch die Gegend und irgendwann setzte ich mich auf eine Bank. Ich würde James nicht mehr wiedersehen. Vielleicht für immer.

Ich kam bei der Bank an und sah Emilia dort sitzen. Sie sah ziemlich fertig aus. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie. Dabei legte ich einen Arm um sie. "Alles wird gut." sagte ich leise zu ihr.

Ich sah traurig zu Daniel. "Ich glaube nicht, dass das so ist." murmelte ich. "James hat etwas viel besseres verdient als mich. Ich schaff es nicht mal das Kind abzutreiben." sagte ich verzweifelte und wischte die Tränen, die über mein Gesicht liefen, weg.

"Red dir sowas doch nicht ein. Du bist toll Emilia - das bist du wirklich. Und selbst wenn James das bis jetzt noch nicht erkannt hat, irgendwann wird es auch er merken." versuchte ich ihr einzureden. Aber es war wirklich so. James merkte einfach nicht, was für ein Glück er eigentlich mit Emilia hatte. Es schien, als würde sie absolut alles für ihn tun und er merkte es noch nicht mal. "Und wenn du nicht abtreiben willst oder kannst, dann wird er es auch verstehen. Außerdem musst du das nicht tun, nur weil du glaubst, dass es für James das Richtige ist. Wenn es für dich falsch ist, dann mach es nicht. Denn letztendlich bist du die Mutter und nicht James und vor allem du musst mit deiner Entscheidung leben. James hat da nur einen kleinen Anteil." sagte ich ihr.

"Danke Daniel." murmelte ich nur leise. Es tat gut das zu hören.

"Schon okay." sagte ich lächelnd. "Und lass dir bitte von James nichts einreden, egal was er sagt." bat ich sie. Ich hatte einfach Angst, dass sie sich wegen James verändern würde. "Und du solltest vielleicht noch wissen, dass Cassie wieder da ist." murmelte ich.

"Sie ist wieder da?" fragte ich ein wenig überrascht. "Weißt du, was er von der Zukunft der Beziehung denkt?" fragte ich vorsichtig. Cassie war also wieder da. Aber war das jetzt gut oder schlecht? Bestimmt würde James merken, wie sehr sie ihm gefehlt hatte und sie würde ihm verzeihen. Allein der Gedanke, dass ich ihm egal sein würde, schmerzte.

"Nein, tut mir Leid, ich weiß auch nur, dass er bald mit ihr reden will." sagte ich entschuldigend.

"Schon okay." murmelte ich. Dann saß ich noch eine ganze Weile mit Daniel auf dieser Bank und dachte nach. Ich wusste, dass ich es nie fertig bringen würde abzutreiben. Aber dennoch wollte ich James weiteres Leben nicht versauen. Ich lies mir von Daniel seine Nummer noch einmal geben und schrieb ihm eine SMS. Hoffentlich würde er diesen Worten glauben schenken.

Daniel meinte inzwischen, dass er losmusste, doch ich wollte noch ein wenig bleiben. Ich schrieb mit James SMS und teilweise war es wirklich hart und tat verdammt weh diese Worte zu schreiben, aber was sollte ich sonst tun? Wenn abtreiben nicht geht, dann so. Ich hoffte nur, dass meine Worte James nicht zu sehr verletzen würden, denn das war das Letzte, was ich wollte.

Ich saß da und las die SMS. 'Dämliches Balg' ? Das dachte er also über sein eigenes Kind? Mir lief eine Träne über die Wange und jetzt waren es seine Worte die mich verletzten. Doch sie bestätigten nur meinen Entschluss.

von Krankenhaus

Ich lief fröhlich durch die Straßen und schrieb James.

nach Zimmer James