Er hatte also gelogen gehabt.
"Und was ist jetzt? Hast du noch Gefühle für sie oder sie für dich?" fragte ich und hoffte nur, dass es nicht so war, schließlich war Jolene meine Mitbewohnerin.

"Naja, wir haben noch ein gutes Verhältnis zueinander. Ich mag sie auch, das geb ich zu. Ich weiß nicht, wie sie die Sache sieht."
Ich sah ihr in die Augen. "Ich bin jetzt mit dir zusammen, ja? Das hat auch eine gewisse Bedeutung."

"Also lief da auch gestern nach der Party nichts, ja?" fragte ich unsicher. Klar war die Frage eigentlich bescheuert, aber ich musste es einfach wissen.
Ich nickte. "Es ist nur ... Sie ist schließlich meine Mitbewohnerin."

Sollte ich es ihr beichten? Jolene wollte es nicht. Es würde soweiso nur Stress geben. Also sag ich lieber nicht alles.
"Wir haben ein bisschen getanzt und ne Menge getrunken. Sie hat mich aufs Zimmer begleitet und wir haben rumgemacht, das war's." sagte ich vorsichtig. Ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich sie schon wieder belog aber ich wollte sie nicht verletzten & außerdem hab ich Jolene versprochen, nichts zu erzählen.

Rumgemacht... Ob er das wohl immer machte, wenn er betrunken war?

Ich sah sie an. Sie sah nicht grade glücklich aus. "Was stört dich?"

"Das mein Freund gestern Abend mit meiner Mitbewohnerin rumgemacht hat." sagte ich leise.

Ich sah nach unten. "Tut mir Leid."

"Na ja, ist ja jetzt auch egal." sagte ich.

"Ich hoffe das ändert jetzt nicht so viel an deinem Verhältnis zu Jolene." sagte ich und versuchte zu Lächeln. Was redete ich da? Natürlich würde das was ändern.
"Lass uns über etwas anderes reden." schlug ich vor.

Das entscheidet sich danach, ob sie noch was für dich empfindet, dachte ich nur.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte und hoffte, dass er ein neues Thema anfangen würde. Ich konnte grad nur daran denken, dass meine Mitbewohnerin mit meinem Freund zusammen war und sie gestern rumgemacht haben.

Ich betrachtete sie. Sah ihren Gesichtsausdruck und nahm dann ihre Hand. "Denk nicht drüber nach okey?"

"Ich werds versuchen." sagte ich.

Ich streichelte ihr über den Kopf.
"Ich möchte dich kennenlernen. Un dich will auch das du mich kennenlernst, aber das geht nur wenn du mir vollkommen vertraust."

Ich nickte. "Also war es das? Das ist alles, ja?" Ich hoffte einfach, dass ich ihm vertrauen konnte. "Dann ist es für mich okay und ich vertraue dir."